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Leitbild der beruflichen Bildung

  1. WIR bieten eine umfängliche Betreuung und Hinführung ihrer Kinder zur Berufswahl. Dies beinhaltet unter anderem:
  • Drei zweiwöchige Betriebspraktika in den Jahrgängen 8, 9 und 10.
  • Betriebs- und Praxistage an der BBS Verden für den Jahrgang 8
    (6 Schultage in den Bereichen Technik, Hauswirtschaft, Pflege, Ernährung, Kfz-Technik, Metallbau etc.)
  • Eine enge Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit
    (ab Jahrgang 9) – Beratungsgespräche in zweiwöchigen Rhythmen
  • Besuch der überregionalen Ausbildungsmessen an der BBS Verden und der BBS Rotenburg
  • Ausrichtung einer eigenen praxisorientierten Ausbildungsmesse im Jahrgang 9
  • Durchführung des Kompetenzfeststellungsverfahrens
  • Aufbau einer Schülerfirma
  1. WIR arbeiten in enger Kooperation mit den weiterführenden Schulen und der Agentur für Arbeit (Finde deinen Beruf) zusammen.
  2. WIR bieten neben Praktika, Praxistagen, Besuchen von außerschulischen Lernorten, Einladungen von Experten, Kontakten zu den hiesigen Betrieben auch die Feststellung der Kompetenzen ihrer Kinder an.
  3. WIR bieten ein Kollegium an, das sich fachlich und methodisch ständig weiterbildet.
  4. WIR erwarten die Bereitschaft, nachzufragen, engagiert den Weg der Berufsfindung zu gehen und Schule nicht als Nebenjob zu begreifen.

Was bedeutet das im Einzelnen?

Betriebspraktikum:

In den Jahrgängen 8, 9 und 10 werden die Schüler*innen durch Betriebserkundungen im Rahmen eines 2-wöchigen Betriebspraktikums an die Arbeitswelt herangeführt. Im Betriebspraktikum erlangen sie Informationen, Erfahrungen und Erkenntnisse über betriebliche Arbeitssituationen. Dort werden erste Kontakte zu den hiesigen Unternehmen geknüpft und idealerweise entstehen daraus spätere Ausbildungsverhältnisse.

Die Schüler*innen suchen sich ihren Praktikumsplatz selbstständig, werden dabei jedoch von der Schule unterstützt. Das Praktikum wird in einem von der Schule vorgegebenen Praktikumsbericht festgehalten, der von Klassenstufe zu Klassenstufe variiert. Die Betriebe stellen Praktikumszeugnisse aus. Der Vorbereitung und Durchführung folgt eine intensive Nachbereitung dieser Zeit. Die Termine für die Praktika können unserem Schul-Terminkalender entnommen werden.

Girls- und Boys Day für Jungen und Mädchen:

Im Rahmen des bundesweiten Aktionsprogramms nehmen die Schüler*innen der 5. bis 7. Klassen am sogenannten Zukunftstag teil. Sie erhalten an diesem Tag Einblicke in verschiedene Berufe, die geeignet sind, das traditionelle, geschlechtsspezifisch geprägte Spektrum möglicher Berufe für Mädchen und Jungen zu erweitern.

Betriebserkundungen:

Die Schüler*innen erkunden verschiedene Arbeitsplätze bzw. Betriebe der Region, interviewen Fachkräfte und recherchieren zu konkreten Inhalten der Ausbildungsmöglichkeiten. Die Schülerinnen und Schüler erhalten damit erste Einblicke in die Berufswelt und reflektieren die Anforderungen von Berufen vor dem Hintergrund ihrer eigenen Interessen und Fähigkeiten. Dazu zählen Besuche bei Mercedes in Bremen, Volkswagen in Wolfsburg, dem Flughafen in Bremen, dem Großmarkt in Bremen und vielen kleineren Betrieben im Landkreis Verden.

Weitere Maßnahmen innerhalb unserer Schule:

Im kommenden Jahr laufen die Vorbereitungen für den Aufbau einer Schülerfirma. In dieser AG finden sich Schüler*innen unserer Schule zusammen und arbeiten zunächst an einer gemeinsamen Idee.

Für eine erfolgreiche Schülerfirma braucht es eine gute Idee: Was wollt ihr mit eurer Firma machen? Vielleicht gibt es etwas, was ihr euch schon immer an unserer Schule gewünscht habt. Oder ihr bringt besondere Interessen und Fähigkeiten mit, die ihr nutzen könnt, z.B. Lust handwerklich zu arbeiten.

Wir wollen in dieser AG zunächst Ideen entwickeln und Konzepte erarbeiten, um dann im nächsten Schuljahr Schritt für Schritt eine Schülerfirma an unserer Schule einzuführen!

Dieses gemeinsame Arbeiten läuft dann später wie in einer richtigen Firma. Das heißt: Ihr dürft dann Dinge selbst herstellen und in der Schule anbieten. Das darf auch außerhalb der Schule passieren und ihr dürft damit Geld verdienen, dass dann für schulische Dinge eingesetzt werden kann (z.B. Unterstützung des Schulvereins). Aber das Geld verdienen steht nicht im Vordergrund, sondern das gemeinsame Lernen, wie eine Firma funktioniert.

Profil Wirtschaft an unserer Schule (Jahrgang 9 und 10):

Seit sechs Jahren wird unter dem Oberbegriff Profil Wirtschaft eine vertiefte Sichtweise des Faches Wirtschaft in den 9. und 10. Klassen vermittelt. Dazu gehören insbesondere die letzten berufsvor-bereitenden Schritte in unserer Schule, die motivierte und qualifizierte junge Menschen für die Arbeit im Wirtschaftsprozess entwickeln sollen. Die in den Jahren in unserer Schule entwickelten Kompetenzen werden vertieft und nochmals verstärkt. Des Weiteren ist Gegenstand des Unterrichtes, aktuelle Wirtschaftsthemen näher zu betrachten und ihre Wirkung auf unser Leben zu hinterfragen und zu beleuchten.

Auf der Grundlage der Curricularen Vorgaben sollen die Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit erwerben:

  • ökonomische Sachverhalte zu erfassen und darzustellen,
  • sich theoretische und praktische Kenntnisse sowie Methodenkompetenz anzueignen, um ökonomische Entwicklungen, Strukturen und Prozesse zu verstehen,
  • ökonomische Modelle und deren Reichweite zu verstehen,
  • ökonomische Konflikte zu erkennen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten,
  • als Handelnde im Wirtschaftsgeschehen begründete Entscheidungen zu fällen,
  • sich Kenntnisse für eine bewusste Berufs- oder Studienwahl anzueignen,
  • Ausbildungsfähigkeit zu erlangen und begründete Berufswahlentscheidungen zu treffen
  • Das Profil wird in der Klasse 9 und 10 doppelstündig angeboten Das Profil wird für 2 Jahre gewählt.

Kooperation mit weiterführenden Schulen und Elternabende:

Jedes Schuljahr wird im Frühjahr eine Eltern-Schüler*innen-Informationsabend der weiterführenden Schulen in unserer Schule organisiert, auf dem die Vertreter*innen der weiterführenden Schulen in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit ihre möglichen Bildungswege aufzeigen und bei Bedarf individuell beraten. Dazu wird durch unsere didaktische Leitung aufgezeigt, wie die einzelnen Schulabschlüsse zu erwerben sind und welche Kurse belegt sein müssen.

Ausbildungsplatzbörsen und Berufsmessen:

Die Schüler*innen des 8. und 9. Jahrgangs (bei weiterem Bedarf auch SuS des 10. Jahrgangs) nehmen an der Berufsmesse in der BBS Verden und Rotenburg teil. Hier können erste direkte und weitere Kontakte zu regionalen Betrieben geknüpft werden.

Kompetenzfeststellung:

Um Schüler*innen eine Unterstützung zur zielgerichteten, individuellen Entwicklung und Berufsorientierung zu geben, wird an unserer Schule ein Kompetenzfeststellungsverfahren durchgeführt. Hierbei werden insbesondere die persönlichen Stärken und vor allem die Entwicklungspotenziale von Jugendlichen im 8. Schuljahrgang ermittelt und in einem Auswertungsverfahren an die Schüler*innen und Eltern weitergeleitet.

Kobo-Module des Kultusministeriums:

Die KoBo stellt für alle allgemeinbildenden Schulen mit Sekundarbereich I und/oder II in Niedersachsen ein breitgefächertes Angebot an Modulen zur Beruflichen Orientierung bereit, die das Regelangebot von Schule und Berufsberatung ergänzen. Dabei versteht sich die KoBo als Servicestelle, die den Schulen unkompliziert, bedarfsgerecht und vor allem kostenlos geeignete Module zur Verfügung stellt. Durchgeführt werden die Module von Bildungsträgern, was die Lehrkräfte entlastet.

Das können folgende Module sein:

  • Praktische Berufsweltorientierung
  • Berufsfelderkundungen
  • Talentwerkstatt
  • Berufswahl- und Selbstmarketingcheck
  • MINT for Girls

Schulsozialarbeiter:

Unsere Schule hat eine sozialpädagogische Fachkraft (Herrn Hering-Klaffke), der im Rahmen seiner schulischen Arbeit Maßnahmen zur Berufsorientierung und Berufsbildung begleitet und sowohl bei der Durchführung berufsorientierender als auch berufsbildender Maßnahmen unterstützt. Besonders förderbedürftige Schüler*innen werden durch ihn bei ihrer beruflichen Orientierung unterstützt und begleitet.

Berufsorientierung für Schüler*innen mit Migrationshintergrund:

Die Schüler*innen mit Migrationshintergrund erhalten an unserer Schule mit den Klassenleitungen zusätzlichen Deutschunterricht in Abhängigkeit von ihren Vorkenntnissen. Aufgrund der sehr differenzierten Sprachkenntnisse und Kompetenzen wird die Berufsorientierung für die Schüler*innen mit Migrationshintergrund individuell gestaltet. Sie können am Praktikum ihrer Stammklassen teilnehmen, werden aber durch die Förderkräfte der Schule unterstützt.

Berufsberatung der Agentur für Arbeit:

Unsere Schule arbeitet eng mit der Agentur für Arbeit zusammen. Im Einzelnen heißt das, dass eine Mitarbeiterin der Agentur (Frau Boric) in der Regel einmal monatlich an zwei Tagen in unserer Schule ganztägig für Beratungsgespräche zur Verfügung steht. Diese Gespräche finden während der Unterrichtszeit statt und sollten sinnvoller Weise auch auf Gespräche mit den Eltern in der Agentur in Verden ausgedehnt werden. Darüber hinaus finden Einführungsgespräche in allen Klassen statt, die mit einem Informationsabend für alle Eltern in der Schule abgerundet werden. Eine weitere Zusammenarbeit findet in Form des Besuches der Agentur statt und der Einweisung in die Portale der Behörde, sowie der Vorstellung des Berufsinformationszentrums.

Seit knapp zwei Jahren wird sie dabei von Frau Liebig-Mengelkamp und Herrn Behrend unterstützt die gemeinsam das  Projekt „Finde deinen Beruf“ leiten.

BBS Verden:

Seit mehreren Jahren ist eine enge Verzahnung mit der BBS Verden ein fester Bestandteil unserer schulischen Arbeit im Bereich der Berufsorientierung. Dazu wurden die sogenannten Betriebs- und Praxistage an den berufsbildenden Schulen eingeführt, die unter dem Motto „Region des Lernens“ stehen.  Die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen nehmen an sechs Unterrichtstagen, jeweils einmal wöchentlich, am Unterricht in den Kernbereichen der Berufsschule teil. Dazu zählen die Bereiche Mechatronik, Ernährung und Hauswirtschaft, Informatik und Wirtschaftskunde, Pflege und Soziales, Elektrotechnik, Holz- und Bautechnik als auch Farbtechnik und Raumgestaltung. In diesen Wochen werden erste Schwerpunkte gesetzt und die Jugendlichen erhalten Einblicke in die Ausbildungsschwerpunkte der einzelnen Bereiche.

In den letzten Jahren ist es uns immer wieder gelungen auch externe Referenten an unsere Schule zu holen, dazu zählten unteranderem namhafte Versicherungen, die Polizei, die Bundeswehr und viele Betriebe der Region die sich zumeist mit jungen Auszubildenden in unserer Schule vorgestellt haben und das Bild des Lebens außerhalb der Schule zeichnen. Vermehrt sind in der Vergangenheit auch ehemalige Schülerinnen und Schüler in unsere Schule gekommen, die zum Einen über ihre Erfahrungen in der Ausbildung und der Berufswelt referiert haben und zum Anderen ihre eigene Schulzeit reflektierten und so über die Sinnhaftigkeit verschiedener Lerninhalte berichten konnten.

Bildungsverbund Schule-Beruf:

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass unsere Schule dem Bildungsverbund Schule-Beruf angehört, der sämtliche Schulen des Landkreises Verden umfasst. Da wie erwähnt, die Übergänge von der Schule in die Berufsausbildung immer komplexer und unübersichtlicher geworden sind, hat sich der Verbund dieser Aufgabe gewidmet.  Die Berufswahlentscheidung, das Erkennen eigener Wünsche, Fähigkeiten und Ziele ist nicht nur für junge Menschen schwieriger geworden. Auch Lehrer und Lehrerinnen, Eltern und Ausbildungsbetriebe sowie die Berufsberatung stehen vor der Herausforderung, gemeinsam diese individuellen Orientierungsprozesse erfolgreich zu begleiten, zu gestalten und zu strukturieren.

Der Bildungsverbund Schule-Beruf möchte diesen Prozess auf regionaler Ebene durch geeignete und zwischen Wirtschaft, Schulen, Eltern und Politik eng abgestimmte Maßnahmen und Projekte unterstützen und vernetzen, damit alle Schülerinnen und Schüler motiviert und eigenverantwortlich ihre Berufswahl treffen können.

Unteranderem wurde in diesem Zusammenhang, in den 9. Klassen, ein sogenannter Berufswahlordner eingeführt, der die Schülerinnen und Schüler bis zum erfolgreichen Verlassen unserer Schule, auf dem Weg zur Berufswahlreife enthält und alle wichtigen Unterlagen beinhaltet. Dieser befindet sich z.Zt. in Bearbeitung und wird zeitnah durch einen digitalen Ordner ersetzt.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Wümmeschule Ottersberg Oberschule, sowohl im Umfang als auch mit allen Inhalten der Berufsorientierung, auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler, als auch auf die gestiegenen Anforderungen der Wirtschaft vollumfänglich eingestellt ist und auf die aktuellen Entwicklungen auf dem sich ständig verändernden Arbeitsmarkt mit seinen Unterrichtsinhalten und Herangehensweisen jederzeit reagieren kann. Um dies auch zukünftig gewährleisten zu können, wird mit den benannten Bildungseinrichtungen eng und erfolgreich zusammengearbeitet.

Lars Hübner

Fachbereichsleiter Wirtschaft